Die Wahrheit über Gegensätze in Beziehungen:
Eine wissenschaftliche Perspektive
Veröffentlicht: 12. November 2023

Beziehungen sind ein komplexes Geflecht aus Emotionen, Erfahrungen und Vorlieben. Oftmals fragen wir uns, was zwei Menschen wirklich zusammenführt. Ist es die Ähnlichkeit in ihren Interessen und Ansichten oder sind es die Unterschiede, die eine gewisse Spannung und Anziehung erzeugen? Das Sprichwort "Gegensätze ziehen sich an" bietet eine Perspektive, aber was zeigt die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema? Eine aktuelle Studie gibt uns Einblicke in diese Fragestellung.
Gegensätze in Beziehungen: Mythos oder Realität?
Die Vorstellung, dass Gegensätze sich anziehen, ist tief in unserer Kultur verwurzelt. Viele von uns glauben, dass Unterschiede in einer Beziehung für Spannung und Anziehung sorgen können. Doch eine aktuelle Studie hat diesen Mythos gründlich untersucht und kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
Die Studie im Detail
Die Studie, die in der renommierten Zeitschrift "Nature Human Behaviour" veröffentlicht wurde, analysierte mehr als 130 Merkmale von Millionen von Paaren über mehr als ein Jahrhundert. Dabei wurden sowohl ältere Untersuchungen als auch eigene Datenanalysen herangezogen.
Interessanterweise wurden in dieser Studie keine LGBTQ+ Paare berücksichtigt, was die Autoren dazu veranlasst hat, diese Gruppe in zukünftigen Studien separat zu betrachten.
Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache
Für zwischen 82% und 89% der analysierten Merkmale waren Partner eher ähnlich als unterschiedlich. Dies galt insbesondere für Merkmale wie politische und religiöse Einstellungen, Bildungsniveau und bestimmte IQ-Maße. Selbst bei Merkmalen wie Körpergröße und Gewicht gab es positive Korrelationen, wenn auch in geringerem Maße.
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Woher kommt der Mythos?
Die genaue Herkunft des Sprichworts "Gegensätze ziehen sich an" ist unklar. Einige Theorien besagen, dass es von der Physik abgeleitet wurde, wo bekanntlich Gegensätze sich anziehen. Es könnte jedoch auch einfach ein kulturelles Phänomen sein, das sich über die Jahre hinweg entwickelt hat.
Die Bedeutung dieser Erkenntnisse
Diese Studie zeigt, dass unsere Partnerwahl nicht so zufällig ist, wie wir vielleicht denken.
Es gibt bestimmte Kräfte, die unsere Beziehungen formen, von denen wir uns vielleicht nicht einmal bewusst sind. Dies kann sowohl genetische als auch soziale Auswirkungen haben.
Zum Beispiel könnten Paare, die ähnliche Bildungshintergründe haben, dazu beitragen, die sozioökonomische Kluft in der Gesellschaft zu vergrößern. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Stärke der Korrelationen für bestimmte Merkmale je nach Bevölkerungsgruppe variiert und sich im Laufe der Zeit ändern kann.
Unser Fazit zu der Studie
Während die Vorstellung, dass Gegensätze sich anziehen, romantisch und spannend klingen mag, zeigt die Wissenschaft, dass dies in den meisten Fällen nicht der Realität entspricht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Unterschiede in einer Beziehung nicht wertvoll sein können. Es ist wichtig, dass wir uns unserer Ähnlichkeiten und Unterschiede bewusst sind und lernen, sie zu schätzen und zu nutzen, um stärkere und gesündere Beziehungen aufzubauen.
Quelle: nature.com