Namenswechsel bei Heirat:
Veraltet oder im Trend?

Veröffentlicht: 5. Juni 2023

In der heutigen Zeit entscheiden sich immer noch die meisten Frauen, ihren Mädchennamen aufzugeben und den Nachnamen ihres Ehemanns anzunehmen. Eine aktuelle Studie von ElitePartner im Jahr 2023 bestätigt diese Tendenz. Die Gründe für diese Wahl sind vielfältig und reichen von persönlichen bis hin zu beruflichen Aspekten. Schauen wir uns das genauer an.

Warum nimmt die Mehrheit der Frauen den Nachnamen ihres Mannes an?

Die Entscheidung für einen gemeinsamen Familiennamen ist in vielen Fällen mehr als eine bloße Tradition. Sie beeinflusst den Alltag, insbesondere den der Frauen. Die Studie zeigt, dass fast drei Viertel der verheirateten Frauen in Deutschland den Nachnamen ihres Ehepartners annehmen (70 Prozent). Vergleichsweise weniger Männer, etwa 8 Prozent, nehmen den Nachnamen ihrer Partnerin an.

Unterschiedliche Tendenzen bei der Namenswahl nach Regionen

Interessanterweise gibt es Unterschiede in der Wahl des Nachnamens zwischen Stadtbewohnern und Landbewohnern. In Großstädten entscheiden sich 17 Prozent der Ehepaare gegen einen gemeinsamen Nachnamen, verglichen mit nur 6 Prozent auf dem Land und 10 Prozent in Klein- und Mittelstädten. Doppelnamen sind relativ selten, mit 7 Prozent bei Frauen und 2 Prozent bei Männern.

Keine Altersgrenze für die Namensänderung

Die Neigung zur Annahme des Nachnamens des Mannes ist unabhängig von der Generation. Auch jüngere Paare und solche, die weniger lange liiert sind, entscheiden sich häufig für diese Option. 81 Prozent der befragten Frauen, die länger als 30 Jahre in einer Beziehung sind, verzichteten auf ihren Geburtsnamen, genau wie zwei Drittel der Frauen, die zwischen 5 und 10 Jahren in einer Beziehung sind (66 Prozent).

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Gründe für die Wahl des Nachnamens des Partners

Hauptgründe für die Wahl eines gemeinsamen Nachnamens sind das Gefühl der Zusammengehörigkeit (45 Prozent), Tradition (31 Prozent) und Familienplanung (25 Prozent). Für Frauen, die sich dazu entscheiden, den Nachnamen ihres Partners anzunehmen, sind das Zusammengehörigkeitsgefühl (54 Prozent) und die Familiengründung (28 Prozent) relevante Punkte. 27 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen gab als Grund den Neubeginn durch die Hochzeit an, um einen neuen Nachnamen anzunehmen.

Getrennte Nachnamen? Oft auf Wunsch der Frau

Abweichungen vom klassischen Modell treten vor allem auf, wenn Frauen sich dafür stark machen. Ein starker persönlicher Bezug zum Geburtsnamen war für knapp die Hälfte der Befragten ein wichtiges Kriterium. Für 18 Prozent sprachen berufliche Gründe für den Namenswechsel. Männer mit getrennten Nachnamen nennen diese Gründe seltener, wählen aber oft getrennte Namen auf Wunsch ihrer Partnerin (30 Prozent). Gleichberechtigung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: 31 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer, die sich für getrennte Nachnamen entschieden haben, nennen Gleichberechtigung als Grund.

Gründe, warum Männer den Nachnamen ihrer Frau annehmen

Auch wenn Männer den Nachnamen ihrer Partnerin annehmen, tun sie dies oft auf Wunsch der Partnerin (35 Prozent). Der Wunsch nach Zusammengehörigkeit (31 Prozent) oder einem Neubeginn (22 Prozent) wird ebenfalls als Motiv genannt. Eine bemerkenswerte Erkenntnis ist jedoch, dass Männer oft den Namen ihrer Partnerin annehmen, um einen unangenehmen Nachnamen loszuwerden. 32 Prozent der Männer wählten den Namen der Partnerin, weil er einfach besser klingt als ihr eigner. Um gesellschaftlich akzeptierter zu sein, entschieden sich 12 Prozent der Männer für die Namenswechsel.

Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach beobachtet:


Traditionelle Rollenmuster lösen sich zwar zunehmend auf, bei der Wahl des Nachnamens halten sie sich jedoch hartnäckig. Hier scheint immer noch wenig Gleichberechtigung zu herrschen, auch wenn sich in einigen Punkten Veränderung andeutet. Ein positiver Bezug zum eigenen Nachnamen ist oft Teil der Identität, da überrascht es, wie häufig Frauen diesen so zugunsten des Mannes abgeben. Würde das Gefühl der Zusammengehörigkeit nicht ähnlich oder sogar intensiver entstehen, wenn Männer den Nachnamen der Partnerin annehmen? Darüber hinaus wäre es ein deutliches Signal für ein modernes Paarverständnis und hätte Wirkung auf das persönliche Umfeld. Ich finde, über diese Chance sollten Paare öfter verhandeln.

Die Wahl eines gemeinsamen Familiennamens ist ein recht individuelle Entscheidung und bei Unsicherheiten sollte auf jeden Fall im Vorfeld mit dem Partner oder der Partnerin das Thema angesprochen werden.

Quelle: elitepartner.de

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