"Die Positionierung von PARSHIP als Premiummarke war damals und ist heute wichtig."

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interview mit Dr. Arndt Roller von Parship.de

Dr. Arndt Roller

Geschäftsführer bei PARSHIP

Veröffentlicht: 29. März 2007

Erneut den Pokalsieg errungen: Schon wieder hat Parship den Test in unserer Kategorie "Partnervermittlungen" gewonnen. Grund genug für uns, dem Geschäftsführer Dr. Arndt Roller zu gratulieren und ihn zu fragen, wie es denn jetzt weitergehen soll auf der Erfolgswelle Online-Partnervermittlung.



Die Internetsuche hat sich damit als weitere und sehr erfolgreiche Möglichkeit etabliert, Mr. oder Mrs Right zu finden.

Herr Dr. Roller, willkommen zu unserem zweiten Interview anlässlich des erneuten Testsiegs in unserer Kategorie "Internet-Partnervermittlungen"! Was wir beim ersten Interview mit PARSHIP.de im Jahre 2004 vergessen hatten: Was bedeutet eigentlich "PARSHIP"?

Der Name ist ein Kunstgebilde, der von einer eigens dafür engagierten Agentur kreiert wurde. Er hat sich als gutes Sinnbild und Symbol für die dahinter stehende Leistung erwiesen - auch international.

PARSHIP wurde - so die Sage - pünktlich zum Valentinstag 2001 der Öffentlichkeit präsentiert und seit unserem ersten Interview sind auch schon knapp drei Jahre verstrichen. Damals war Online-Dating noch ein bisschen wie McDonald's: "Alle machen es, aber keiner gibt es zu." Ist die Thematik Ihrer Meinung nach nun in der Mitte der Gesellschaft angekommen?

Online-Partneragenturen und Datingplattformen haben das Exotische verloren, das sie 2001 noch hatten. Insbesondere weil sich viele Paare über das Internet gefunden haben, die mehr als früher auch darüber sprechen. So scheuen sich Singles nicht mehr, zuzugeben, dass sie über das Internet nach einem Lebenspartner suchen - inzwischen kennt jeder jemanden im persönlichen Umfeld, der auf diesem Weg fündig geworden ist.

Die Internetsuche hat sich damit als weitere und sehr erfolgreiche Möglichkeit etabliert, Mr. oder Mrs Right zu finden.

Zudem gibt es einen Zusammenhang mit der Etablierung des Computers und des Internets in der Arbeitswelt und zu Hause. Im Grunde hat sich der breite Einzug der Computer in die Büroräume erst Mitte der neunziger Jahre vollzogen. Nach einer Phase der Umstellung ist der Umgang mit beidem heute eine Selbstverständlichkeit - auch für die Partnersuche.


Inwiefern beeinflusst die PARSHIP-Öffentlichkeitsarbeit (Single- und Partnerstudien, TV-Werbung, Plakatkampagnen,...) das Image der Internet-Partnersuche?

Durch die aktive Thematisierung von Singledasein und Partnersuche - auch durch unsere zahlreichen Studien - haben wir sicherlich dazu beigetragen, ein gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. Als Pionier und klarer Marktführer im Bereich der langfristigen Partnervermittlung gehört das zu unseren Aufgaben.

In der PARSHIP Single-Studie 2005 haben wir beispielsweise erstmals die Zahl der Singles in Deutschland erhoben. Bis dahin war vom statistischen Bundesamt lediglich die Zahl der Einpersonenhaushalte erfasst worden. Die tatsächliche Zahl von 11 Mio. Singles in Deutschland wird vielfach aufgegriffen und hat die Bedeutung dieser Gruppe erst richtig zur Sprache gebracht.

Mit unseren breit angelegten Plakat- und TV-Kampagne haben wir die Partnersuche öffentlich gemacht und aus der versteckten Ecke der Kennenlernanzeigen in den Medien herausgeholt. Wir haben mit unserer Arbeit darüber hinaus - in aller Unbescheidenheit - Maßstäbe gesetzt in der Qualität von Angeboten; unsere Wahrnehmung als Premium-Marke hat der Glaubwürdigkeit des neuen Bereichs "Internet-Partnersuche" sicherlich insgesamt geholfen.


Was hat sich am Online-Partnersuchenden und seinen Ansprüchen gegenüber Internet-Services wie PARSHIP in dieser Zeit gewandelt? Wie reagieren Sie darauf?

Viele Singles haben heute schon ihre Erfahrungen im Netz gesammelt: sie können stärker die verschiedenen Angebote vergleichen und das für sie passende heraussuchen. Der Markt ist transparenter geworden. Das führt zu steigenden Ansprüchen. 

Vor sechs Jahren war das noch nicht so. Wir waren 2001 die ersten im deutschen Markt - heute sind wir die größte Online-Partneragentur für langfristige Beziehungen in Europa. Aufgrund unserer vielen Mitglieder und langjährigen Erfahrungen konnten wir umfassendes Know-how bezüglich der Wünsche der Singles sammeln - was wir wiederum nutzbringend für unsere Mitglieder einsetzen. So haben wir unser Angebot ständig weiterentwickelt. Zum Beispiel haben wir unser Testverfahren umfassend überarbeitet und der heutigen gesellschaftlichen Situation angepasst. 

Bei einer Sache bewegen wir uns aber nicht: Unseren Qualitätsansprüchen an eine seriöse Online-Partnersuche sind wir immer treu geblieben.

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Wir finden es spannend, dass PARSHIP dem Partnersuchenden immer mehr Interaktionsmöglichkeiten an die Hand gibt, z.B. eine Foto-Vorschau oder die unverbindliche Kurznachricht "Spaßmatch" - Funktionen, auf die vor drei Jahren noch bewusst verzichtet wurde, um sich von den "oberflächlichen Flirtbörsen" abzugrenzen. Ist Ihren Kunden der partnerpsychologische Purismus zu langweilig geworden?

Die klare Positionierung von PARSHIP als Premiummarke der seriösen Partnersuche war damals und ist heute wichtig - auch um unseren Kunden eine Hilfestellung in einem unübersichtlichen Markt zu bieten. Aber natürlich haben sich die Wünsche und Bedürfnisse der Singles im Laufe der Jahre geändert.

Als wir anfingen genügte es, die wichtigsten Funktionen zu bieten, mit denen man den Lebenspartner suchen und finden konnte. Heute reicht das nicht mehr aus: Die Mitglieder wollen Tools an die Hand bekommen, die ihnen die Interaktionsmöglichkeiten erleichtern.

Außerdem gehen sie inzwischen spielerischer mit dem Thema um, da der Umgang mit dem Internet und die Partnersuche dort gelernt sind.Die von Ihnen angesprochenen Neuerungen helfen bei der Kontaktaufnahme und machen Spaß, untergraben aber nie unseren Anspruch: Sie werden bei aller Leichtigkeit und Lockerheit nur Menschen in unserer Datenbank finden, die tatsächlich auf der Suche nach einer festen Beziehung sind.


Was machen die Partnersuchenden bei PARSHIP untereinander anders als noch vor drei Jahren? Geht man offener und mit weniger Berührungsängsten aufeinander zu? Gibt es vielleicht einen Trend zum schnelleren ersten Treffen?

Sicherlich hat der gelernte Umgang mit dem Netz auch zu einer gezielteren und professionelleren Nutzung geführt: Die Menschen haben Erfahrungen gesammelt, was im Internet gut funktioniert und was nicht. 

Die Nutzer wissen z.B.: Wenn ich eine feste Beziehung suche, gehe ich zu PARSHIP - da treffe ich Gleichgesinnte und habe keine "Streuverluste", die vielleicht nur auf einen Flirt aus sind. Gleichzeitig hat sich die Interaktion aber auch beschleunigt - doch bleibt der persönliche Eindruck essentiell. 

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Wochenlanges hin- und her mailen kann falsche Erwartungen schüren, deshalb verabredet man sich heute schneller als noch vor fünf Jahren. Es wird auch schneller mal ein Korb verteilt - aber anders herum auch besser verschmerzt.

Insgesamt gehen die Menschen offener und direkter mit dem Kennenlernen um, die Erwartungshaltung ist realistischer geworden. Das Netz hat hier seinen Sonderstatus verloren - die Normalität hat Einzug gehalten.


Wie viel Prozent der Nutzer sind nach Ihrer Einschätzung "alte Online-Dating-Hasen" und wie viele "Frischfleisch"?

Europaweit verzeichnet PARSHIP täglich rund 5.000 Registrierungen. Inzwischen haben wir über 2,3 Mio. Mitglieder in der Datenbank. Klar gibt es auch die "alten Hasen", die sich bei der Suche mehr Zeit lassen. Aber gemäß unserer unternehmerischen Zielsetzung - der Vermittlung von langfristigen Partnerschaften - sind selbst "alte Hasen" bei uns irgendwann nicht mehr da. 

Denn 38 Prozent finden tatsächlich die große Liebe bei uns. Und sind damit für uns - auf hoffentlich lange Sicht - keine potenziellen Kunden mehr. Außerdem: Sind Mitglieder vier Wochen inaktiv, werden sie den anderen Mitgliedern nicht mehr vorgeschlagen. Insofern kann man sagen, dass wir unseren aktiven Mitgliedern zu 100 Prozent frische Kontakte vorschlagen.


Wie lange braucht denn ein Mitglied bei PARSHIP im Schnitt, bis es vermittelt ist? Und wie hoch ist die Erfolgsquote?

Es gibt Mitglieder, die werden gleich bei den ersten drei Kontakten fündig, andere lassen sich mehr Zeit. Das ist individuell ganz verschieden und natürlich gehört das berühmte "Quäntchen Glück" auch dazu. Ein Großteil der Mitglieder gibt uns aber bereits während der ersten Mitgliedschaft bei PARSHIP eine positive Rückmeldung: Insgesamt liegt die Erfolgsquote bei unseren Premium-Mitgliedern bei 38 Prozent. Darauf sind wir sehr stolz. Die "Dunkel"- bzw. "Hellziffer" wird schätzungsweise noch darüber liegen, es ist schließlich niemand verpflichtet, uns von seinem Glück zu berichten.


Das allerneuste: PARSHIP Classic. Worum geht es dabei?

PARSHIP Classic-Kunden werden individuell betreut. Ein persönlicher Ansprechpartner berät sie bei den ersten Schritten, der Auswahl der Partnervorschläge, der Kontaktanbahnung und bei allen weiteren Fragen rund um die Partnersuche.

Die Partnervorschläge werden auf Basis der 2,3 Millionen Mitglieder umfassenden Datenbank gemacht, aber die Korrespondenz geht über den Postweg. PARSHIP Classic richtet sich damit gezielt an Menschen, die einen persönlichen Ansprechpartner und Beratung wünschen und den klassischen Brief dem Internet vorziehen.


Wird dieser Service gerne angenommen?

Ja, die Nachfrage ist groß. Ich denke, dass wir mit diesem Produkt das Bedürfnis einer großen Gruppe angesprochen haben: Sie möchten die Vorteile von Europas größter Singledatenbank für langfristige Beziehungen nutzen, gleichzeitig aber die direkte Kommunikation ohne das Internet abwickeln. Keine klassische Partnervermittlung kann eine annähernd so umfassende Datenbank bieten.

Die einzige wirkliche Kritik an PARSHIP, die häufiger an uns herangetragen wird, ist die Klage der Premium-Mitglieder, dass andere Mitglieder nur antworten können, wenn sie auch zu den Zahlern gehören, und dass der Status des anderen Mitglieds - Zahler oder nicht - nicht einsehbar ist. Was entgegnen Sie?

Die Auswertung des psychologischen Tests und der Profilabgleich mit den anderen 2,3 Millionen Mitgliedern sowie die daraus resultierenden Partnervorschläge sind kostenfrei. Davon profitiert jedes neue Mitglied, das sich so ein sehr präzises Bild von der Leistung und den Kontaktmöglichkeiten machen kann.

Viele schauen sich den Service erst einmal ein paar Tage an, und entscheiden sich bei entsprechenden Kontaktanfragen für eine Premium Mitgliedschaft. Davon profitieren dann umgekehrt auch die zahlenden Mitglieder, da konstant "frische Vollmitglieder" in die Datenbank kommen.

Um sicherzustellen, dass die Kontaktgesuche der Premium-Mitglieder nicht im Nirvana landen, haben wir auch für nichtzahlende Mitgliedern die Möglichkeit geschaffen, auf Anfragen zu reagieren: Sie können kostenfrei eine begründete Absage schicken.


In Deutschland haben insbesondere ElitePartner und be2 das Vakuum nach PARSHIP gefüllt - wer von beiden ist in Ihren Augen der zähere Widersacher? Und warum wird PARSHIP Ihrer Meinung nach führend bleiben?

Wir waren die Pioniere im Markt und haben damit gerechnet, dass andere dieses Erfolgsmodell kopieren würden. ElitePartner hat seinen kommunikativen Fokus dabei auf die Akademiker gesetzt. Wir haben bei PARSHIP mit rund 60 Prozent ebenfalls einen hohen Akademikeranteil. 

Viel wichtiger als die Quote ist aber die absolute Anzahl, und da bieten wir dieser Zielgruppe sehr viel mehr Auswahl. Davon abgesehen richten wir unsere Kommunikation ganz bewusst an eine breiter gefasste Zielgruppe.

be2 klingt schon ein bisschen nach "me too"! Aber Spaß beiseite: Selbstverständlich nehmen wir diese beiden und einige andere Wettbewerber ernst. Unser Wachstum ist aber so stark, dass wir sie keinesfalls als Bedrohung empfinden.


PARSHIP ist nicht nur in Deutschland am Start, sondern auch in diversen anderen europäischen Ländern. In welchen?

Wir sind mittlerweile in elf europäischen Ländern aktiv: Man kann unseren Service unter Länderdomains in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien und Schweden abrufen.


Ist PARSHIP die Nummer 1 in Europa? Dann hätte sich ja Ihre Prognose vor drei Jahren (Anmerkung der Redaktion: "Europa-Marktführer") bewahrheitet...

Ja, wir sind mittlerweile nicht nur Wegbereiter einer Branche, wir sind mit 2,3 Millionen Mitgliedern auch klarer europäischer Marktführer.


Wie viel Prozent der PARSHIP-Mitglieder nutzen denn die Möglichkeit, internationale Lebenspartner zu suchen?

Das ist sehr unterschiedlich - je nach Sprache, Land und Standort. Generell schauen PARSHIP-Singles eher einmal über den nationalen Tellerrand, wenn sie grenznah wohnen. Zum Beispiel suchen 21 Prozent der Österreicher und Schweizer Singles auch in Deutschland.
Zur Zeit unseres ersten Interviews hatte PARSHIP 25 Angestellte. Wie viele sind es denn heute?Europaweit hat PARSHIP mittlerweile rund 100 Mitarbeiter.


Uns beeindruckt besonders, dass ungefähr alle sechs Monate eine stark veränderte PARSHIP-Version veröffentlicht wird. Wie viel "Manpower" und wie viel Vorlauf benötigen Sie für so ein Update?

Europaweit steht PARSHIP stellvertretend für Premium-Partnersuche im Netz. Darauf sind wir sehr stolz. Aber wir haben auch den Anspruch, diese Position mit ständigen Innovationen weiter auszubauen. Entsprechend stocken wir unser Produktmanagement und unser Psychologen-Team immer weiter auf, um vom inhaltlichen wie auch technischen Standpunkt her europaweit Benchmarks zu setzen.

Ein weithin "unsichtbares" Großprojekt war zum Beispiel die umfassende Testrevision, die wir im letzten Jahr umgesetzt haben. Über ein Jahr lang war ein Experten-Team damit beschäftigt, den neuesten Stand der gesellschaftlichen Entwicklung auch in unserem Persönlichkeitstest zu verankern. 

Auch unsere Mitgliederbetreuung wird kontinuierlich aufgestockt, da persönliche Betreuung nach wie vor ein wichtiges Merkmal des PARSHIP-Services ist. Das führt dazu, dass aus einer Drei-Mann-Bude ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern wird. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen…


PARSHIP gehört zur Holtzbrinck-Verlagsgruppe, die sich ja kürzlich das Studenten-Portal "StudiVZ" angelte - Eine Million Mitglieder für 85 Millionen Euro... Wie bewerten Sie diese Investition und gibt es vielleicht Ideen, wie PARSHIP und StudiVZ zusammenkommen können?

PARSHIP und StudiVZ sind zwei vollkommen verschiedene Services mit unterschiedlichen Zielgruppen. Von daher gibt es keine Bestrebungen, diese beiden Angebote zusammenzulegen. Was die Bewertung der Investition anbetrifft, müssten Sie sich bitte an Holtzbrinck direkt wenden - das ist nicht mein business.


Herr Dr. Roller, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch!

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Wer hat das Interview "Parship.de" geführt?

Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.

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