"Asiatinnen sind im Allgemeinen fleißig, Chinesinnen wird finanzielles Geschick nachgesagt."

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interview mit Horst Siewert von Buchautor Horst Siewert

Horst Siewert

Diplom-Psychologe und Buchautor

Veröffentlicht: 19. Oktober 2007

Der Diplom-Psychologe, Buchautor, Ehe- und Lebensberater Dr. Horst Siewert widmet sich neben Fernsehauftritten, Seminaren und Rundfunkbeiträgen der Weiterentwicklung von interkulturellem Beziehungswissen auf privater ebenso wie auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Dr. Horst Siewert lebt seit mehr als 20 Jahren mit einer Philippina zusammen, sie haben eine gemeinsame Tochter.



Asiatinnen sind im Allgemeinen sehr fleißig, und Chinesinnen wird ein ausgesprochen finanzielles Geschick nachgesagt.
horst siewert eine asiatische frau
Die Asiatische Frau

Herr Dr. Siewert, wir freuen uns, dass wir auf einen der wenigen Experten für deutsch-asiatische Beziehungen und Beziehungsanbahnung gestoßen sind. Vielleicht können Sie ja zunächst mal zu drei gängigen Klischées Stellung beziehen? Erstens: "Deutsche Männer wollen Asiatinnen heiraten, weil deutsche Frauen sie überfordern."

Stimmt, nach einer gewissen Anzahl von Enttäuschungen haben die Männer tatsächlich eine bewusste oder unbewusste Angst vor der deutschen Frau. Gewitzt durch viele Vergleichsfälle, Scheidungen usw. sitzen Frauen mit ihren Anwälten IMMER am längeren Hebel. Solange es gut geht ist die Sache in Ordnung, wenn aber etwas aus dem Ruder läuft. Dann haben die Männer das absolute Nachsehen, und das wissen sie inzwischen. Den perfekten Ehemann, der alles auf die Reihe bringt kann als Mann einfach nicht erfüllt werden.


Zweitens: "Partnervermittler für Asiatinnen arbeiten würdelos und sind völlig unseriös."

Leider gibt es schwarze Schafe. Sowohl bei Männern als auch bei den Frauen: Männer nützen gnadenlos das absolut asoziale Ausländerrecht aus und lassen sich für drei Monate eine Putzfrau mit Zusatzleistungen einfliegen. Die Polizei sorgt bestimmt dafür, dass sie wieder verschwindet. Wer so etwas als Partnervermittler fördert ist unseriös.

Wer überhöhte Preise verlangt und eine Frau an zwei oder drei Männer gleichzeitig vermittelt, ist ebenfalls unseriös. Wenn die Partnervermittlungen mit Asiatinnen in den Bereich des Menschenhandels rückt, wie das die Bundesregierung derzeit ansieht, dann ist irgendwo etwas schief gelaufen.

Seriöse Agenturen bieten Schutz und Rat für ihre Vermittlungen an und sorgen dafür, dass zu der Ausbeutung im Heimatland nicht noch eine zusätzliche in der Fremde kommt. Das sind wir uns als Volk schuldig.


Drittens: "Kommt es tatsächlich zu einer Ehe, ist die verheiratete Dame nach spätestens drei Monaten todunglücklich und will wieder heim."

In der Regel nein. Nach meinen bisherigen Erfahrungen, und ich kenne eine ganze Reihe von Asiatinnen die glücklich hier leben, kommt dies nur ganz vereinzelt vor. In der Regel haben die Frauen den Lebenslauf so gewollt und versuchen hier das Beste aus der Situation zu machen. Der Kontakt mit der Heimat bricht außerdem nicht vollkommen ab. Fast alle nützen einen Familienheimflug im Jahr, der übrigens von den Airlines gesponsert wird.

Außerdem haben Asiatinnen ein ganz anderes Verständnis von WEG SEIN. So arbeiten die Väter oft im Ausland, in Saudi-Arabien, auf dem Schiff oder in Amerika. Da sind es die Kinder gewohnt, dass länger Phasen des selbständig seins bestehen.


Das hätten wir also schonmal geklärt! Um auf einer ganz makroskopischen Ebene fortzufahren: Welche Länder sind denn die Favoriten der deutschen Männer, wenn es darum geht, eine asiatische Frau fürs Leben zu finden?

Im Moment gibt es genau zwei Favoriten für deutsche Männer, das sind Thailand und die Philippinen. Ich denke, dass in absehbarer Zeit China und Malaysia zu den beliebtesten Ländern für deutsche Männer hinzu stoßen wird.


Warum gerade diese Länder?

Thailand erscheint den deutschen Männern weniger fremd, sie haben fast alle schon einen oder zwei Urlaube dort verbracht und die Bevölkerung ist sehr sympathisch und deutschfreundlich.

Die Philippinen bieten hierzu eine direkte Alternative, mit dem Vorteil, dass die Menschen sehr christlich sind und die katholische Kirche praktisch die Rolle eine Staatsreligion ausübt.

Wer den Buddhismus scheut, wie er in Thailand praktiziert wird, wendet sich den christlichen Philippinen zu.


Und zu welchen Ländern würden Sie als Fachmann raten?

Zu dem Land, mit dem man die besten Erfahrungen gemacht hat und das einem am meisten gefällt. Außerdem muss die Partnerin genau dort wohnen. Ansonsten macht es wenig Sinn von einem Land der dritten Welt ins andere zu pilgern.


Haben Sie eine ungefähre Ahnung davon wie viele deutsch-asiatische Ehen pro Jahr geschlossen werden? Und: Ist die Scheidungsrate eher höher oder eher niedriger als in deutsch-deutschen Ehen?

Die Eheschließung liegt bei etwa 20 000 mit steigender Tendenz. Bikulturelle Ehen scheinen etwas besser zu halten als deutsch - deutsche. Aber der Unterschied ist, aus von der Statistik her gesehen minimal. Außerdem ist die bikulturelle zumeist für beide Partner die zweite Chance. Da sieht man vieles nicht mehr so eng wie bei der ersten Ehe, d.h. im Idealfall hat man aus seinen Fehlern gelernt.


Was erhoffen sich Männer eigentlich von Asiatinnen? Und inwieweit ist diese Erwartungshaltung realistisch?

Es gibt vollkommen unterschiedliche Erwartungen. Von einem Freund habe ich gehört, dass er Sex, Sex und nochmals Sex erwartet. Scheinbar ging diese Wunsch auch in Erfüllung. Inzwischen ist er fünf Jahre mit der Dame verheiratet und die beiden erscheinen wirklich glücklich miteinander. Generell gilt, dass Asiatinnen weitaus mehr familienorientiert sind als deutsche Frauen. Kinder stehen auf dem Wunschzettel ganz oben, noch vor Arbeit, Auto und Haus.

Asiatinnen sind im Allgemeinen sehr fleißig, und Chinesinnen wird ein ausgesprochen finanzielles Geschick nachgesagt.

Hinzu kommt noch die Schönheit und langanhaltende schlanke Figur. Zudem sind die Damen sehr reinlich und die Wasserrechnung wird sich bei einer asiatischen Frau sichtbar in die Höhe schrauben.

Meine Frau wird fast generell für 10 bis 15 Jahre jünger geschätzt. Wenn man allerdings eine zeitlang mit Asiatinnen gelebt hat, kann man das Alter, wie bei uns, auch ziemlich genau einschätzen.


Umgekehrt fragen wir uns natürlich, ob es für eine Asiatin nicht schrecklich sein muss, 10.000km von daheim ein neues Leben zu beginnen...

Nein das ist nicht schrecklich, niemand zwingt sie dazu und wenn sie sich nicht freiwillig dazu entschließt kann sie immer noch nach Hause gehen. Heimweh in unserem Sinne ist dort unbekannt, die Menschen sind längere Trennungsphasen gewohnt. Diese sind Bestandteil des ganz normalen Lebenslaufs. Die Mentalität kann nicht mit unserer verglichen werden.


Was würden Sie aus Ihrer Erfahrung heraus sagen: Welcher Weg ist am besten geeignet, um sich an den "Heiratsmarkt" in asiatischen Ländern heranzutasten?

Es gibt zwei wichtige Wege, das ist zum einen die AGENTUR die einen ziemlich guten Service bieten sollte. Leere Versprechungen sind nichts und billige Vermittlungen sind auch nichts. Fragen Sie nach Referenzen.

Der zweite Weg ist das Internet, es gibt Internet Sites zur internationalen Partnervermittlung. Zwar sind 80% der Angebote Schrott, aber wenn es gelingt die 20% Richtigen auszuwählen hat man sicher eine gute Chance eine geeignete Partnerin zu finden.


Ohne Hilfe von Profis geht es nicht, oder?

Profis sind dann wichtig, wenn man keine Auslandserfahrung hat. Am besten sind dabei Familienbeziehungen. Viele Asiatinnen, die hier glücklich geworden sind, versuchen, die Kusinen und Schwestern ebenfalls mit einem deutschen Mann bekannt zu machen. Wenn man sich die Familie ansehen kann, dann ist das ein wichtiges Argument für die Partnerwahl. Zumal die Familienbindung in den asiatischen Ländern sehr viel stärker ist als bei uns. Vor Frauen, die "ausgestoßen" sind, würde ich nur warnen.

Profis erkennen sofort um wen es sich handelt. Sie sollten den Kunden vor größeren finanziellen Verlusten schützen.


Was halten Sie von Online-Portalen mit Kontaktanzeigen?

Das ist der Weg, der heute generell wächst. Agenturen verlieren zunehmend and Bedeutung. Wie bereits dargelegt, muss man sich etwas einarbeiten. Wer sich Hals über Kopf verliebt, kann ganz schön reinfallen. Es gibt kein Korrektiv.


Bisher haben wir uns nur über Männer unerhalten, die sich gerne in eine Asiatin verlieben würden Gibt's umgekehrt auch Frauen aus Deutschland, die gezielt nach asiatischen Männern sehnen? Und wie kann ihnen bei ihrem Anliegen geholfen werden?

Ja, es gibt durchaus eine ganze, ich würde sagen wachsende Anzahl von Frauen, die sich um asiatische Männer bemühen. Auch hier gilt es die wichtigen Erfahrungen und Weichenstellungen zu erlernen. Asiaten sind anders, sie haben eine andere Mentalität, aber sich sind genauso liebenswert und gut wie alle Menschen aus der Region.


Sie selbst haben alles richtig gemacht: Sie sind seit über 20 Jahren mit einer Philippinin verheiratet! Wie verlief denn bei Ihnen das Kennenlernen und die ersten Monate der Beziehung?

Alles richtig gemacht ist schlichtweg falsch. Ich habe Fehler gemacht, Vieles falsch eingeschätzt und mich ein paar Mal über den Tisch ziehen lassen. Ich denke aber, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe und dass die inneren Rezeptoren jetzt Alarm schlagen, wenn mal wieder etwas aus dem Ruder laufen sollte.

Die ersten Monate würde ich in drei Phase einteilen: "Liebe" - "Kampf" - "erschöpfte Ruhe". Wer das überlebt, kann eigentlich nur noch glücklich werden.


Herr Dr. Siewert, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch!


Wer hat das Interview "Buchautor Horst Siewert" geführt?

Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.

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